15.12.2016: In der Nacht von Sonntag,den 11.12.2016 auf Montag, den 12.12.2016 wurden mehrere Anschläge verübt, die einen rechtsmotivierten Hintergrund sehr nahe legen.
Betroffen waren- das linke Kollektivcafé „k-fetisch“ in der Wildenbruchstr.
Es wurde ein Brandsatz unter einem aufgebrochenen Rolladen deponiert. Dieser ging glücklicherweise aus bevor das Feuer den Innenraum erreichen und auf das Wohnhaus übergreifen konnte.
- die Rudower Buchhandlung LEPORELLO in der Krokusstr. Hier wurde versucht mit vier Steinwürfen die Fensterscheiben einzuwerfen.
- eine Privatperson im Schillerkiez Es wurden die Fenster mit einem Stein und einem Glas mit Farbe eingeworfen.
- In der Nacht von Sonntag auf Montag folgte ein weiterer Anschlag auf eine Wohnung in Neukölln
Auch hier wurde ein Glas mit Farbe und mindestens ein Stein geworfen.
Genaueres ist diversen Pressemitteilungen zu entnehmen.
Allen Betroffenen gemeinsam ist ihr Auftreten gegen rechtes Gedankengut, so ist z.B. die betroffene Buchhandlung Teil der Initiative „Neuköllner Buchläden gegen Rechtspopulismus und Rassismus“.
Das Kollektivcafé „k-fetisch“ war auf einer inzwischen nicht mehr existenten Facebook-Seite der „Freie Kräfte Berlin Neukölln“ (FKBN) mit dem Titel „Neukölln wehrt sich gegen Linksextreme“ auf einer Grafik mit sich antifaschistisch engagierenden Einrichtungen, Parteien und Projekten im Bezirk gelistet. Das Auto der Privatperson, das einen Aufkleber der Falken- und einen Anti-AFD hatte, war bereits vorher Ziel eines Brandanschlages.
Auch wir , die SJD Die Falken waren auf der o.g. Seite mit unserem Kinder- und Jugendzentrum Anton-Schmaus-Haus in Britz aufgeführt. Auf das Haus gab es 2011 Brandanschläge von Neonazis ; im Oktober 2016 brannte aus bisher nicht ermittelten Gründen das Auto unserer Kreissekretärin.
Mehrfach wurden in den vergangenen Monaten im Bezirk bei Menschen, die die Neonazis als politische Gegner_innen einordnen, Scheiben eingeworfen und Autos angezündet.Diese Angriffe sind Teil des Versuches der Nazis engagierte Antifaschist_innen einzuschüchtern. Die Vermutung, dass die Neonaziszene nach den AFD-Wahlergebnissen Aufwind verspürt, liegt nahe.
Einschüchterung, Verfolgung und Vernichtung gehörten schon und gehören noch immer zu den grundlegenden Methoden der Nazis. Sie sind ebenso Bestandteil ihrer menschenverachtenden Politik wie ihre widerliche Hetze gegen alle, die nicht in ihr beschränktes Weltbild passen. Diese Strategie darf und wird nicht aufgehen. Auch wenn es eine vermehrte Akzeptanz von wachsendem Rassismus und Ausgrenzung in der Gesellschaft gibt, wissen wir, dass es sehr viele Menschen gibt, die dieser bedrohlichen Entwicklung aktiv entgegenwirken. Wir lassen uns nicht einschüchtern !
Uns verbindet unsere Solidarität und das Bewusstsein, menschenverachtenden Ideologien und ihren Befürworter_innen auf vielfältige Weise entgegentreten zu müssen und zu wollen.