Asyl – ein Menschenrecht

Die Krisenherde in der Welt sind am Kochen. Immer mehr Menschen sind nun gezwungen ihr Land zu verlassen, weil sie verfolgt werden und ihre Existenz bedroht wird. Auch in Deutschland macht sich diese Entwicklung bemerkbar. Immer mehr Menschen kommen hier an und beantragen Asyl.

Am Land Berlin geht dieser Prozess nicht spurlos vorüber. So wird vom Bundesinnenministerium anhand eines festgelegten Schlüssels definiert, welches Bundesland wie viele Flüchtlinge aufnehmen muss. In einigen Debatten vor Ort werden dabei rassistische Vorurteile bedient. Unter dem Motto „Nein -zum Asylantenheim in Rudow“, mobilisieren rechte Gruppen und Nazis zu einer Demo. Auf nachbarschaftlichen Diskussionsabenden, auf denen Nazis unkommentiert teilnehmen durften, werden Stimmen laut, dass eine Flüchtlingsunterkunft in Rudow doch nicht sein müsse. Die Veranstalter nehmen offen rassistische Ausssagen hin. Der Weg zu Diskussionen im Sinne von „Das Boot ist voll“ scheint nicht mehr weit.

Rückblickend könnten das die Aussagen und Aktivitäten von vor 20 Jahren sein, als das Asylgesetz geändert wurde und dem Mob in Rostock, Hoyerswerda und Mölln aber auch dem politischen Stammtisch damit nachgegeben wurde. Keine 20 Jahre später steht an einem Asylbewerberheim wieder Nazipropaganda mit „Rostock ist überall“ und wir sind wieder mit einer Diskussion konfrontiert, die eher zum Reagieren, als zum Agieren auffordert. Wieder einmal eine vertane Chance sich mit den Themen Zuwanderung, dem Grundrecht auf Asyl und den Menschenrechten auf einer politisch vernünftigen Ebene zu befassen?!

Und wieder einmal zeigt es, wie ungenau, undifferenziert und unwissend diskutiert wird. Aber es zeigt auch noch etwas anderes: Die Angst der Menschen vor „Fremdem“, vor dem eigenen sozialen Abstieg und wie tief Rassismus in unserer Gesellschaft verankert ist.